HERKUNFT

Leseprobe "Krabben" aus "Unterwegs in Ghana"

Am Strand, weit hinten gegen Ende zu, sehe ich Jungen, die mit Eimern im Sand spielen. Doch etwas macht mich stutzig. Sie sind schon etwas groß dafür, sind zu weit vom Ort weg, spielen allein und mit riesigem Abstand. Sie fangen Krabben, systematisch. Ein Eimer wird komplett im Sand vergraben, dann werden zur Tarnung große Blätter über das Loch gelegt. Die Krabben, die zuhauf diesen Strand bevölkern, fallen auf die Tarnung rein, laufen über die Blätter, die sich dann nach unten durchbiegen, und fallen in die Eimer. Alle 30 Meter befindet sich so eine Falle. "Ob die das wohl gerade erst erfunden haben?" witzele ich und Fanti springt darauf an. Doch ich male mir aus lieber aus, wie Caruso, der Anteil von mir, dem aber auch alles schiefgeht, damit zu tun bekommt. Caruso ist denkbar schlecht drauf, als er in einer finsteren Nacht an diesem Strand steht, das Meer hat ihm soeben die Schuhe weggespült. Und nun läuft er barfuß zurück, doch er läuft genau da entlang, wo diese Fangeimer vergraben sind, und mit jedem 30. Schritt tritt er in ein Loch mit scharfkantigen Krabben darin, die ihn zu Dutzenden sofort böse in den Fuß beißen, und das alle 30 Schritte aufs Neue!